Ein Interview mit Susanne Köhn vom Tanzraum Wangerland/Jever
Von Eilika-Leonie Bartels (Kl. 5)
Bloody Mary: Wie kamen Sie auf die Idee ein Tanzstudio zu gründen?
Susanne Köhn: Das rührt eigentlich daher, dass ich als kleines Kind mit Ballett angefangen habe und mir die Arbeit mit den Kindern sehr gut gefiel. Ich habe daraufhin das Studium absolviert und musste dann überlegen, was ich machen wollte. Eine Anstellung als Pädagogin zu finden ist machbar, aber schwer. Deswegen habe ich mich entschlossen, meine eigene Schule zu gründen. Das war damals die Ballettschule bei der Mühle in Schortens. Die haben mein Mann und ich zusammen aufgebaut. Dort arbeitete ich 10 Jahre lang. Als ich dann meine zwei Kinder bekam, habe ich erstmal pausiert und die Schule verkauft und habe jetzt wieder meinen eigenen Bereich im Tanzraum Jever und Wangerland. Da entschloss ich mich, wieder selbstständig zu werden. Ich möchte meine eigene Kreativität ausleben, den Kindern auf meine eigene Art nahe sein und sie lehren, und das, ohne etwas vorgeschrieben zu bekommen.
BM: Warum macht man eine Aufführung?
SK: Aufführungen sind an einer privaten Ballettschule sehr wichtig, denn die Kinder, überhaupt alle Schüler/innen, möchten mit der Zeit alle Choreographien vorzeigen. Daher veranstalte ich immer alle zwei Jahre, durch Corona waren es jetzt sogar vier, eine solche Aufführung. Das ist für mich immer ein willkommener Anreiz besonders kreativ zu sein, denn ich liebe es, Stücke wie Disney so umzuarbeiten, dass man sie durch Tanz und Ballett erzählt. Das heißt jedoch nicht, dass in meinen Stücken nur Ballett zu sehen ist. Wir haben alles dabei: Stepptanz, HipHop, Modern Dance, einfach alles.
BM: Was passiert genau in der aktuellen Aufführung?
SK: Unsere jetzige Aufführung beruht nicht auf einem Stück, da es immer darauf ankommt, wie viele und welche Menschen mit dabei sind. Ich habe mir bei der jetzigen Aufführung, die wir für November 2023 planen, gedacht, dass ich mal eine Reihe von Tänzen mache, die besonders tänzerische Vielfalt garantieren. Es wird jetzt also in kleinen Gruppen gearbeitet, die einen Block von ein bis vier Tänzen einstudieren, eine klassisch, die andere im Musicalbereich, so dass es für die Zuschauer/innen interessant bleibt. Wir haben ein Thema: „Let me dance for you“ (nach A Chorus Line), nämlich dass wir Tänzer jetzt gerne für das Publikum tanzen wollen. Wir wollen jetzt gerade nach Corona sagen: „Okay, jetzt geht es wieder los! Wir sind wieder da und möchten zeigen, was wir und unsere Schule so drauf haben.“ Wir beginnen mit einem so genannten Opening, das heißt, dass viele Schüler/innen auf der Bühne tanzen und sich gemeinsam vorstellen. Dann werde ich die Zuschauer/innen ein wenig durch den Abend führen. Das Ganze wird in zwei große Teile aufgeteilt. Zwischen den beiden liegt eine kleine Pause. Jeder Abschnitt hat ungefähr eine Stunde Laufzeit. Im Ersten haben wir zum Beispiel das Opening, und dann haben wir eine Dreierkombination von Tänzen. Dann geht es weiter mit einer Länderreise, da sind eben auch die kleinen Tänzer/innen gefragt. Das ist der Ablauf des ersten Teils. Und dann gehen wir in den zweiten Abschnitt über, welcher mit den ganzen klassischen Tänzen weiterläuft. Da haben wir zum Beispiel den kleinen und großen Walzer. Nach dem klassischen Teil führe ich weiter durch das Programm. Wir machen dann einen Switch in den Musicalbereich. Da geht es um Cats sowie unter anderem einige Piratentänze von Fluch der Karibik. Dann haben wir noch den letzten Teil. Hier geht es nochmal zum Musical und nach Amerika, wo dann natürlich Michael Jackson nicht fehlen darf. Am Schluss des ganzen Abends werden sich dann alle mit einem großen Finale bei den Zuschauer/innen bedanken. Ich hoffe, dass es dieses Jahr auch wieder ein großer Erfolg wird.
BM: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben!
Mehr zum Tanzraum Wangerland unter https://www.tanzraum-wangerland.de