Dämon des Sommers

Wie wirkt eigentlich Wespengift?

von Nur Ali (Q1)

Wer diese surrenden, mit einem Stachel und der Flagge Baden-Württembergs ausgestatteten Raubinsekten nicht kennt, war wohl noch nie im Hochsommer in einer Bäckerei, wo man sich die süßen Köstlichkeiten mit den gestreiften Feinschmeckern teilen muss.

Foto: David Hablützel auf pexels.com

Die Wespengehören zu den gefürchtetsten Dingen am Mariengymnasium. Gleich nach quellenkritischen Einleitungen. Ob man nur kurz das Fenster aufmacht oder ein Eis essen gehen will, immer weht einem die frische norddeutsche Luft nicht ohne Begleitung in die Visage. Sogar wenn man türmt, scheinen die Biester einen zu verfolgen, und sobald man stehen bleibt, um zu schauen, wo das „Monster aus der Hölle“ abgeblieben ist, sieht es einem genau in die Augen. „Schau mir in die Augen, Kleines!“, sagt dieser Mini-Rick aus Casablanca, während er dem Gesicht seines Opfers immer näher kommt. Manche behaupten sogar, im Flügelschlag dieses tierischen Dämons Töne vernommen zu haben, die an den Blockbuster „Der weiße Hai“, erinnert hätten. Irgendwann hält man es einfach nicht mehr aus. Man holt mit der Hand aus und …

Möglichkeit 1: Man schlägt das Insekt in die Flucht und kann sich vom Acker machen.

Möglichkeit 2: Man schlägt das Insekt in die Flucht, man es schafft jedoch nicht, sich aus dem Staub zu machen. Der Anblick des wiederkehrenden, sehr wahrscheinlich wütenden Insektes gleicht dem einer 10.000 Mann starken Kavallerie und löst im Hypothalamus eines typischen Schülers massive Panik aus. Hier hilft dann auch eine weiße Fahne nicht mehr. Entweder du bist ein Halbgepard, oder du wirst gestochen.

Schmerz lass nach – was zum Spinnrad Dornröschens hat mir das Vieh da in den Körper gepumpt? Und warum tut das eigentlich so weh? Die wichtigsten Bestandteile des Wespengiftes sind die Amine Serotonin und Histamin. Diese beiden Stoffe sind verantwortlich für das Schmerzempfinden des Stiches. Hinzu kommen die allergenen Stoffe des Giftes. Dazu zählen Hyaluronidase sowie die Proteine Phospholipase A und B. Bei Menschen mit einer Wespenstichallergie reagiert der Körper mit einer Reihe von Immunreaktionen auf die in den Blutkreislauf eingeschleusten Proteine. Der Körper von Allergikern bildet gegen diese Proteine Antikörper und es kommt zu einer starken Ausschüttung des körpereigenen Botenstoffes Histamin (welcher wie zuvor erwähnt, bereits in kleinen Mengen im Gift vorhanden ist) und wegen dieser überempfindlichen Reaktion zu Symptomen wie Schweißausbrüchen, Herzrasen, Erbrechen und im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock, der zum einen Herzstillstand oder sogar zum Tod führen kann (www.wespenallergie.com https://flexikon.doccheck.com/de/Wespengift http://www.laborundmore.com/archive/949354/Bienen,-Wespen-und-Hornissen.html).

Bei Menschen ohne Allergie wird der Stich jedoch meist nur rot, schwillt etwas an und schmerzt. Wenn man zu diesen Menschen gehört, hat man in der Regel durch den Stich keine ernsthaften Folgen zu erwarten. Gute Hausmittel, um die Symptome zu lindern, sind beispielsweise heiße Kompressen. Man kann auch einfach ein heißes Handtuch auf den Stich zu legen. Durch die Hitze werden die Proteine zerstört. Auch Essigumschläge neutralisieren das Gift. Anschließend sollte man  nicht vergessen, die betroffene Stelle mit Eis behandeln, um der Schwellung und den Schmerzen entgegen zu wirken (https://www.t-online.de/gesundheit/gesund-leben/id_47919240/wespenstich-hausmittel-und-tipps-gegen-schwellung-und-juckreiz.html).

Foto: wal_172619 auf pixabay.com

Alles in allem sind Wespen nicht die angenehmsten Zeitgenossen. Aber ich finde, da gibt es Nervigeres. Genau: Surrende Mücken im Schlafzimmer, aggressive Pfauen im Schlosspark, Quellenkritiken im Geschichtsunterricht und wenn es im Sommer hitzefrei gibt, nur nicht für dich!

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